2402 Wiener Kanal-Eisenbahn
Ein
weiteres schienengebundenes Projekt, das Vöslau allerdings nur am Rande berührte,
war die Überlegung einer „Wiener Kanalbahn“. In den Medien des Jahres 1872 wird über eine technisch-militärische Revision eines solchen Projektes
der "Ersten österreichischen Schifffahrtkanal-Aktiengesellschaft“
berichtet, die vom Handelsministerium beauftragt und von der k. k.
Eisenbahn-General-Inspektion durchgeführt wurde. Konkret handelte es sich bei
diesem Projekt um den Bau einer schmalspurigen Lokomotiveisenbahn von Wien
entlang des Wiener Neustädterkanals über Biedermannsdorf und Guntramsdorf nach
Ebenfurt.[1]
Außerdem beabsichtigte die Schifffahrtsgesellschaft, die Bahn vom Wiener
Kanalhafen auf eigenem Areal bis zur Zentralmarkthalle fortzuführen.[2]
Die Begehung der Strecke von der Großmarkthalle bis Wiener Nustadtwurde wurde
im Zeitraum vom 16. bis 18. April 1872 durchgeführt.[3]
An weiteren Stationen wurden genannt: Wien am Kanalhafen, Leopoldsdorf,
Laxenburg, Guntramsdorf, Baden und Siebenhaus. An Kosten der Herstellung der
Bahn und "vollständiger Instruierung derselben“ wurden 3´356.800 fl
veranschlagt, das waren 594.600 pro Meile. Die Konzession für die Kanalbahn
soll zu obigem Zeitpunkt bereits erteilt gewesen sein. Die Aktiengesellschaft
hatte auch geplant diese Bahnlinie in weiterer Folge bis nach Wöllersdorf und
nach Pitten fortzusetzen.[4]
Weitere Informationen konnten bisher nicht eruiert werden.
[1] Badener Bote vom 14. April 1872, S. 2
[2] Wiener Zeitung vom 12. April 1872, S. 166.
[3] Wiener Zeitung vom 13. April 1872, S. 184.
[4] Badener Bote vom 16. Juni 1872, S. 1.
letzte Änderung: 27.01.2005